Oft wissen wir bereits was uns guttut und was nicht, was wir mögen und was nicht, was uns gefällt und was nicht. Wir haben nur leider keinen Zugang dazu. Wir erinnern uns in den stressigen Momenten nicht oder verdrängen es.
Gerne hätten wir dann jemanden an unserer Seite, der sagt: „He, du brauchst eine Mütze voll schlaf!“ oder „Treff dich mal wieder mit deiner Freundin zum Reden und Klönen!“. Einfach als Erinnerung, als Ermutigung oder Orientierung. Manchmal haben wir uns auch schon an anderen sehr abgearbeitet, weil wir denken, das kann unser Leben verändern oder uns glücklicher machen. Vielleicht versuchen wir schon länger unsere Beziehung zu retten, die Familie zusammenzuhalten oder der Chefin den Rücken freizuhalten. Doch wo bleiben wir da? Sind wir schon lange Zeit eher mit anderen beschäftigt als mit uns selbst, kann es passieren, dass wir gar keine Selbstfürsorge Ideen mehr haben. Vielleicht kennen Sie das und wünschen sich ein schnelles Selbstfürsorge Rezept und eine Erinnerung an das, was Ihnen guttut. Lesen Sie in diesem Artikel, was Sie mit ganz einfachen Mitteln tun können, um die eigene Selbstfürsorge nicht aus dem Blick zu verlieren und ein Rezept ganz für sich selbst zu kreieren.
Welche Zutaten brauche ich für mich?
Jedes Gericht braucht andere Zutaten, damit es gelingen kann. Was brauchen Sie für Ihr Gelingen? Vor einigen Jahren habe ich mir eine Liste für meine eigene Selbstfürsorge zusammengestellt. Und sie immer wieder für mich nutzen können und ich konnte immer überprüfen, was ich gerade vernachlässigte. Gerade dann, wenn ich das Gefühl hatte ich fühle mich unwohl oder ausgelaugt. Ich schaute auf meine Zutatenliste und konnte wählen, was fehlt -zum Beispiel: meine Entspannungsübungen, mein Schlaf, das Treffen mit guten Freunden, der Austausch mit anderen Menschen, ein Spaziergang oder ein warmes Mittagessen.
Um eine Auswahl zu haben, müssen Sie vorher Ihre Zutatenliste gut zusammenstellen. Nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit für sich. Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie nachdenken können. Was tut Ihnen gut, nicht Ihrem Partner oder der Partnerin, nicht Ihren Kindern, nicht Ihren Nachbarn oder sonst wem. Es geht um Sie. Oft sind es die banalen Dinge, die wichtig sind. Fangen Sie dort an. Das kann genügend Schlaf sein, der vielleicht auch oft zu kurz kommt. Möglicherweise ist es das Joggen am Morgen, das Musik hören am Abend, die fünf Minuten Pause zwischen dem nächsten Termin, das kurze Augen zu machen oder etwas ganz anderes. Sammeln Sie was Ihnen guttut. Schreiben Sie es sich am besten auf.
Fällt Ihnen nichts ein? Das kann ganz normal sein, wenn man*frau viel für andere da gewesen ist. Aber lassen Sie den Kopf nicht hängen. Versuchen Sie es immer wieder und stellen Sie sich die Fragen: „Was tut mir gut?“, „Was brauche ich unbedingt für mich?“.
Sie können sich selbst auch eine Zeitlang beobachten oder bekannte Freunde fragen, was sie glauben, was Sie beobachtet haben, das Ihnen guttut.
Wählen Sie Ihre wichtigsten Selbstfürsorge Zutaten aus
Wenn Sie jetzt eine Sammlung mit Selbstfürsorge Ideen haben, schauen Sie sich Ihre Liste genau an. Was von den Aktivitäten brauchen Sie auf jeden Fall, um im Gleichgewicht zu sein. Welche ergänzen sich prima zu einem gelungenen Rezept. Bewegung an der frischen Luft, das Treffen im Café mit den Freundinnen, frisches Obst und Gemüse über den Tag verteilt und netter Austausch in der Nachbarschaft. So könnte ein Rezept aussehen, Ihres beinhaltet ganz eigene Zutaten.
Haben Sie eine Auswahl getroffen, nehmen Sie sich ein Din A3 Blatt oder eine Pappe. Wählen Sie eine Überschrift, zum Beispiel „Selbstfürsorge Rezept für mich“ oder „mein eigener Selbstfürsorge Kompass“ oder eine ganz andere Überschrift, die passend für Sie ist.
Dann Listen Sie Ihre Zutaten der Reihe nach auf. So, dass Sie einen guten Überblick haben und klar ist, was Sie für sich brauchen. Gestalten Sie dann Ihr Plakat, malen Sie es bunt und wählen Sie eine schöne Schrift oder kleben Sie Bilder drauf. Alles ist erlaubt. Es soll Ihnen Spaß machen, später auf Ihr Rezept zu schauen und Ihnen Freude bereiten, die Zutaten zu mischen.
Coachen Sie sich selbst
Nutzen Sie Ihr Rezept. Hängen Sie es auf oder holen Sie es immer mal wieder aus der Schublade. Machen Sie zusätzlich mit Ihrem Handy ein Foto. Vor Jahren habe ich mein Selbstfürsorgeplakat immer mal wieder rausgeholt und mir angeschaut. Ich konnte dann gut ausmachen, woran es gerade hapert, zu wenig Schlaf, lange nichts Warmes mehr gekocht oder schon länger nicht mehr spazieren gegangen. Coachen Sie sich selbst mit Ihrem Rezept. Die Zutaten haben Sie. Nach einiger Zeit werden Sie merken, dass Sie das Rezept so verinnerlicht haben, dass Sie es nicht mehr nachschlagen müssen. Vielleicht brauchen Sie dann auch weniger Erinnerungen von Ihren Freunden, Familienmitgliedern oder Kollegen und Kolleginnen, um sich öfter was Gutes zu tun. Es heißt auch nicht, dass Sie Ihre Mitmenschen aus dem Blick verlieren, sie wenden den Blick ein klein wenig mehr in Ihre Richtung, was eine große Auswirkung auf Ihre Selbstfürsorge haben kann.
Berichten Sie gerne von Ihren Erfahrungen und hinterlassen Sie einen Kommentar.